Übersicht: Erfolgsbilanz der 1.Männermannschaft des HV Glesien von 1976 bis 2004.
- 1976/77 Aufstiegsspiele zur Bezirksklasse (4. Liga) gewonnen, 2.Platz im FDGB-Kreispokal, 1.Platz der Kreismeisterschaften
- 1977/78 Abstieg in die Kreisklasse Delitzsch, Bezirksklasse – letzter Platz
- 1978/79 Aufstiegsspiele zur Bezirksklasse Leipzig gewonnen, 1.Platz der Kreismeisterschaften
- 1979/80 1.Platz im FDGB-Kreispokal Delitzsch, 5.Platz der Bezirksklasse Leipzig
- 1980/81 7.Platz der Bezirksklasse Leipzig
- 1981/82 Aufstieg in die Bezirksliga Leipzig (3.Liga), 1.Platz der Bezirksklasse,
- 1982/83 1.Platz im Landsportpokal des Bezirkes Leipzig in Ziegelheim, 3.Platz der Bezirksliga Leipzig, 1. Platz im Landsportpokal der DDR in Holzdorf
- 1983/84 1. Platz im FDGB-Bezirkspokal, 4. Platz der Bezirksliga Leipzig, FDGB-Pokal, 1.Hauptrunde: Sieg gegen Motor Hermsdorf (2. Liga)
- 15.01.85 2.Hauptrunde: Sieg gegen SC Leipzig II (2. Liga) 32:24 21.05.85
- 1984/85 Halbfinale im FDGB-Bezirkspokal, 1.Platz im Landsportpokal des Bezirkes Leipzig in Kemmlitz, 3.Hauptrunde: achtbare Niederlagen gegen Motor Eisenach (1. Liga) 20:30 u. 19:313.Platz der Bezirkliga Leipzig
- 24.09.85 1.Platz im Landsportpokal der DDR in Glesien gg. Brumby 18:12, Schorfheide 18:14, Kemmlitz 18:12 und Sacro 15:8
- 1985/86 2.Platz im FDGB-Bezirkspokal, 1.Platz in der Bezirksliga Leipzig,
- 1986/87 2.Platz der Bezirksliga Leipzig, 2.Platz im Landsportpokal des Bezirkes Leipzig in Glesien, Halbfinale im FDGB-Bezirkspokal, 1.Platz im FDGB-Kreispokal
- 1987/88 4.Platz der Bezirksliga Leipzig, Halbfinale im FDGB-Bezirkspokal
- 1988/89 Aufstiegsspiele zur DDR-Liga (2.Liga) nur durch das schlechtere Torverhältnis knapp mit 4 : 4 Punkten gescheitert
- 1989/90 2.Platz der Bezirksliga Leipzig, 1.Platz im Bezirkspokal
- 1990/91 1.Platz der Bezirksliga Leipzig
- 1991/92 Qualifikation für den Süddeutschen Handballpokal
- 1992/93 1.Platz der Bezirksliga Leipzig, 1.Platz im Bezirkspokal, Qualifikation für den DHB-Pokal durch Erfolge im Süddeutschen Handballpokal über: TV Margetshausen (Oberliga Baden-Würtemberg), TV Lauf (Regionalliga Bayern), HC Bad Neustadt (Regionalliga Bayern) 1.Platz der Bezirksliga Leipzig, 1.Platz im Bezirkspokal, Halbfinale im Sachsenpokal 1.Platz der Bezirksliga Leipzig, 1.Platz im FDGB-Bezirkspokal, 1.Platz im Landsportpokal des Bezirkes Leipzig in Glesien, 1. Platz im Landsportpokal der DDR in Grünheide, FDGB-Pokal: 1.Hauptrunde: Sieg gegen Motor Bernburg (2. Liga) 26:25 n.V., 2.Hauptrunde: Niederlage gegen Wismut Ronneburg (2. Liga)1.Hauptrunde im DHB-Pokal (mit Beteiligung der 2.Bundesliga) Sieg über TV Mönchengladbach (Regionalliga West) 2.Hauptrunde im DHB-Pokal (mit Beteiligung der 1.Bundesliga)TV Eitra (1. Bundesliga)
- 1993/94 1.Platz der Bezirksliga Leipzig
- 1994/95 1.Platz der Bezirksliga Leipzig, Halbfinale im Sachsenpokal
- 1995/96 5.Platz der neugebildeten dreigleisigen Verbandsliga Leipzig
- 1996/97 2.Platz der Verbandsliga Leipzig und Qualifikation für die 2-gleisige Verbandsliga Sachsen
- 1997/98 7.Platz der Verbandsliga Sachsen (Staffel 2)
- 1998/99 Klassenerhalt nach Entscheidungsspielen gegen die HSG Rückmarsdorf, 9.Platz der Verbandsliga Sachsen (Staffel 2)
- 1999/2000 1.Platz beim HVS-Oldie-Turnier im Feldhandball (6+1) im Rahmen des 4.Landesturnfestes des Sächsischen Turn-Verbandes, 7.Platz der Verbandsliga Sachsen (Staffel 2)
- 2000/01 9.Platz der Verbandsliga Sachsen (Staffel 2)
- 2001/02 freiwilliger Verzicht der Verbandsligazugehörigkeit – Meldung für die Bezirksliga Leipzig, 10.Platz der Verbandsliga Sachsen (Staffel 2)
- 2002/03 9.Platz der Bezirksliga Leipzig
- 2003/04 8.Platz der Bezirksliga Leipzig
- 2004/05 10.Platz der Bezirksliga Leipzig, weibl. Jugend D / Jahrgang 92 Bezirksmeister
- 2005/06 9.Platz der Bezirksliga Leipzig
- 2006/07 11.Platz der Bezirksliga Leipzig, weibl. Jugend C / Jahrgang 92 Bezirksmeister
- 2007/08 8.Platz der Bezirksliga Leipzig
- Aus der Geschichte des Vereins 1929 – 1933
Die Gründerjahre Im Jahre 1907 begann mit der Gründung des Turnvereins das organisierte sportliche Leben in den Gemeinden Glesien, Ennewitz, Nockwitz und Schweiditz. Mit Sicherheit wurde auch schon vor 1900 Sport in den Ortsteilen betrieben. Der damalige Arbeiterturnverein bestand aus den Sportarten Turnen/Gymnastik und Saalradsport. Außerdem existierten die Ballspielarten Fußball und Raffball. Neben dem Arbeiterturnverein gab es den bürgerlichen Turnverein in Glesien. Aus der Sportart Raffball hervorgegangen, gründete man im Jahre 1929 in Glesien den ersten Handballverein. In der Gründungsversammlung wählte man aus ihrer Mitte Franz Schumann zum Vorsitzenden, der dieses Amt bis 1952 begleiten sollte. Gespielt wurde auf dem Großfeld neben der Schule.
Während der Hitlerdiktatur von 1933 bis 1945 kam der Handballsport in Glesien zum Erliegen. Der Sportplatz wurde als Ackerland genutzt. Mit Beginn des Weltkrieges im Jahre 1939 wurden viele Spieler zur Wehrmacht gezogen, so dass das gesamte sportliche Leben vorerst ein Ende hatte. Der damalige Dorfschullehrer Wilhelm Laurich, der zwar bei seinen Schülern durch seine Strenge nicht der Beliebteste war, versuchte dennoch den Handballsport in Glesien zu erhalten. Viele der Gründer des Handballvereins, so die Sportfreunde Paul Laue, Richard Schmeil, Herrmann Pfeil, Walter Czekalla und Oswald Schneider wurden Opfer der Nazidiktatur und kehrten nach dem 2.Weltkrieg nicht wieder zurück.
- Die Nachkriegsjahre 1945 –1949
Nach dem Ende des Krieges war es vor allem das Verdienst von Franz Schumann und Oswald Wilde, dass mit dem Handballsport in Glesien wieder begonnen wurde. In jener Zeit war es besonders schwierig, neue Sportfreunde zu gewinnen. Jerseys, Schuhe, Bälle und Tornetze mussten organisiert werden, waren Mangelware. Es war wie zu Zeiten der Naturalwirtschaft:
1 Sack Kartoffeln für einen Ball, 10 Säcke Zwiebeln = 1 Tornetz, usw…
1945 war es endlich soweit, mit dem Trainings- und Spielbetrieb zu beginnen. Ihr erstes Spiel bestritt die Männermannschaft gegen Schkeuditz, das deutlich verloren wurde. 1948 und später jüngere Spieler zum Handballsport. Der Generationswechsel vollzog sich ohne besondere Probleme.
Im gleichen Zeitraum kam es, durch die Ehemänner angeregt, zur Bildung einer Frauenmannschaft.
Auf Grund von Unebenheiten und starkem Gefälle wurde der Sportplatz Ende der vierziger Jahre unter aufopferungsvoller körperlicher Arbeit ca. 1,50 m abgetragen und ausgeglichen. Außer kleinen Hunten (Karren) gab es bei der Abtragung riesiger Erdmassen keinerlei Technik.
Schaufel, Spitzhacke und Spaten waren die Arbeitsgeräte.
- 1949 – 1970
Ende vom Großfeldhandball und der Beginn der ersten organisierten Schülermannschaften auf dem Kleinfeld
Nach der Gründung der DDR konnte der Trainings-und Spielbetrieb fortgesetzt werden. Die Punktspiele der Männer fanden nach wie vor auf dem Großfeld statt. Die Spielorte wurden teilweise mit dem Fahrrad, Traktor mit Anhänger oder im offenen LKW mit „Holzvergaser“ erreicht.
Autopannen unterschiedlicher Art waren nicht selten, so dass die Fahrten in die Spielorte oft Stunden dauerten. Staatliche finanzielle Zuwendungen waren beschränkt. Die Sektionen der BSG mussten sich selbst tragen. Sie erhielten von der BSG-Leitung die Auflage, jährlich zwei bis drei Tanzveranstaltungen durchzuführen, um mit den verbliebenen Einnahmen den Transport der Mannschaften, den Erwerb von Tornetzen und Bällen usw. zu finanzieren.
Bei den Punktspielen auf dem Großfeld wurden durch den Kassierer die Eintrittsgelder eingeholt. Die angesetzten Schiedsrichter, oft in „Latzhose“ das Spiel leitend, spielten in jener Zeit, in der die Grundnahrungsmittel Mangelwaren waren, für Sieg oder Niederlage eine brisante Rolle. Als ein typisches Beispiel soll eine kleine Episode für viele stehen:
In einem entscheidenden Punktspiel gegen Krostitz bot die Glesiener Mannschaft dem Delitzscher Schiedsrichter für einen Sieg einen Korb Kartoffeln. Unverständnis und Entsetzen löste bei den Glesienern der Ausgang der Begegnung aus. Glesien verlor das sicher geglaubte Spiel. Am Ende stellte sich heraus, Krostitz hatte 2 Körbe Kartoffeln geboten.
Ob Sieg oder Niederlage, nach dem Spiel wurde oft Stunden im Vereinslokal Richter Billard gespielt, der Knobelbecher geschwungen oder Skat gedroschen. Der Gesang erfreute sich besonderer Beliebtheit. Der Liederschatz, von Volksliedern bis hin zu vulgären Weisen war unerschöpflich. Die Geselligkeit hatte das Primat. Zuhörer hielten uns oft als einen professionellen Männerchor.
In den Wintermonaten wurden die .Hallenkreismeisterschaften in einer Werkhalle des Leichtmetallwerkes Rackwitz ausgetragen. Neben der Frauen- und Männermannschaft bildete sich im Nachwuchsbereich eine Jugendmannschaft, die im Jahre 1947 durch den entscheidenden Sieg über Traktor Delitzsch den Kreismeistertitel errang. Die Basis des Handballvereins wurde immer breiter, so dass die Anforderungen an die Vorstandsmitglieder Franz Schumann und Gerhard Conrad stiegen. Zwischenzeitlich spielte die Männermannschaft in den Jahren 1949 – 1952 in der Landesliga Elbe/Mulde, in der Piesteritz, Reinsdorf, Appollensdorf, Roitzsch, Brehna, Bitterfeld, Holzweißig u. a. die Kontrahenten waren.
Der Handballsport verlagerte sich mehr und mehr vom Großfeld auf das Kleinfeld und in die Hallen. Ab 1968 gab es auf höchster Ebene keine Großfeldmeisterschaften mehr. Auf Kreisebene wurde bis 1970 Großfeldhandball gespielt. Die erste Kreis- Kinder- und Jugendspartakiade fand 1965 in Delitzsch statt, bei der der Glesiener Nachwuchs vordere Plätze belegte.
- 1970 – 1982
Beginn der Hallenmeisterschaften
Nachdem sich im internationalen Maßstab und auf höchster nationaler Ebene das Hallenhandballspiel durchsetzte und Vereine aus West und Ost internationale Erfolge erreichten trug man die Meisterschaften seit 1970 auch auf Kreis- und Bezirksebene auf dem Kleinfeld bzw. in der Halle aus. Die Hallenkapazitäten waren mehr als spärlich. Die Fertigstellung der A- Becker- Sporthalle in Delitzsch am 09.02.1976 brachte einen Aufschwung im Kreis und wurde Austragungsort der Glesiener Heimspiele. Seit 1982 erarbeitete sich die 1. Männermannschaft einen festen Platz in der Bezirksliga Leipzig und bestimmte das Spielniveau in der 3 höchsten Spielklasse der DDR entscheidend mit.
- 1983 – 2000 – Jahre des Leistungsaufschwungs und der großen Erfolge
Der dreimalige Gewinn des Traktor- bzw. Landsportpokales der DDR (ist die DDR-Meisterschaft für Mannschaften aus Gemeinden unter 5000 Einwohnern) 1983, 1985 und 1989 sowie der siebenmalige Bezirksmeistertitel und die Pokalsiege verdeutlichen den Aufschwung des Handballsportes in Glesien in den Jahren 1982 bis 1997. Auch die Einweihung der Sporthalle in Glesien im Januar 1989 trug dazu bei.
Weitere Zeugnisse der erfolgreichen Arbeit sind die Qualifikationsspiele zur DDR Liga 1989, die Spiele im Süddeutschen Handballpokal gegen Mannschaften aus der Landesliga (Margrethausen) der Regionalliga (Lauf, Bad Neustadt) und das Erreichen der 1. DHB Pokalrunde mit dem Sieg gegen Mönchengladbach (Regionalliga) und in der 2. Runde die ganz knappe Niederlage gegen TV Eitra (Absteiger 1. Bundesliga) mit 17:23.
Seit Oktober 1998 trägt die 1.Männermannschaft des HV Glesien seine Heimspiele in der neuerbauten Radefelder Sport- und Festhalle aus.